Chronik des Brückenkellers 1



Im 14. Jahrhundert ist das Fischerfeld im Osten der Stadt Frankfurt ein Freudenzentrum und Anziehungspunkt von Gauklern und fahrendem Volk. Hier sind Weinhäuser, hier wird pokuliert, getanzt und gesungen. Oft schreitet der Rat gegen die Verwilderung der Sitten ein. 

Um 1400 erfährt das Fischerfeld im Zuge der Umgestaltung der Verteidigungsanlagen eine Veränderung. Mauern und Gräben werden eingeebnet. Ein mit Schießscharten versehenes Blockhaus im Osten des Fischerfeldes bleibt stehen.

Anfang des 16. Jahrhunderts überlässt der Frankfurter Rat dieses Blockhaus der Schützengilde. Damit wächst dem Haus eine besondere Bedeutung im gesellschaftlichen Leben der mittelalterlichen Stadt zu.

Am 14. Juli 1552 wird das Blockhaus während einer Belagerung niedergelegt.

1605 lässt die Schützengilde auf den erhaltenen Kellergewölben ein neues Haus aus Holz errichten.


1652 Der Rat der Stadt erteilt der Schützengilde das Recht des freien Weinzapfes in ihrem Schützenhaus.


1795 übernehmen die Patrizierfamilien LAROCHE und ALLINGER die Weinhandlung von JOHANN JAKOB BURCK in den Kellern und Gewölben des ehemaligen Schützenhauses. Fortan heißt die Weinhandlung LA ROCHE & ALLINGER.

1806 wird dieses Haus und benachbarte mittelalterliche Bauten niedergelegt, um Raum für eine neuzeitliche Stadtgestaltung zu schaffen. Die Keller und Gewölbe der Weinhandlung bleiben erhalten. Zum Freundeskreis der Familie La Roche gehört JOHANN WOLFGANG VON GOETHE.


1926 Zur Neubauweihe der alten Brücke vom 14. – 18. August 1926 beantragen LA ROCHE & ALLINGER eine befristete Schankkonzession. In Anlehnung an die Brückenfeierlichkeiten wählt man für den Ausschank den Namen BRÜCKENKELLER.


1927 Der Brückenkeller bekannt aus den Tagen der Brückenweihe im vorigen Jahre, durch seine sehenswerten Räume, sowie die Qualität der verabreichten Weine und Speisen ist wieder eröffnet.